"Obwohl das erste Wasserwerk (1867) mit Sandfiltern ausgerüstet war, gab
es bald wieder Probleme mit der Trinkwasserversorgung. Nicht alle Partikel
wurden zurückgehalten und die Sandfilter verstopften zunehmend. Man mußte
mit bloßem Auge zahlreiche lebende Tierchen sowie Reste von solchen nebst
Teilen und Trümmern verschiedener Pflanzenarten im Trinkwasser feststellen
(Rostocker Zeitung, Nr. 15, 1880). Zeitweise schmeckte das Wasser auch
widerlich. Ähnliche, wenn auch wohl schlechtere Verhältnisse veranlaßten
in Hamburg, wo die Wasserversorgung aus der Elbe zunächst nicht über
Sandfilter erfolgte, Spötter ein Gedicht zu verfassen: |
Vom Tier in Hamburgs
Wasserrohr,
Da kommen 16 Arten vor:
Ein Neunaug, Stichling und ein Aal,
Drei Würmer leben in dem Strahl,
Drei Muscheln und drei träge Schnecken,
Sich mit muntren Asseln necken.
Ein Schwamm, ein Moostier,
ein Polyp,
Die dringen lustig durch das Sieb.
An toten Tieren kommen raus
Der Hund, die Katze und die Maus;
Noch nicht gefunden sind, Malheur,
Der Architekt und Ingenieur ! " |